Dienstag, 3. Februar 2009

Europäische Wissenschaftler bestätigen Langlebigkeitsgen

Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität Kiel (CAU) haben bestätigt, dass die Lebenserwartung des Menschen auch von genetischen Faktoren abhängt.

Rund 400 DNA-Proben von hundertjährigen Deutschen hatten ergeben, dass diese im Vergleich zu Jüngeren häufig eine Variation in dem Gen FOXO3A aufwiesen.

Bereits im September 2008 hatte ein amerikanisches Forscherteam eine Studie veröffentlicht, die eine Anreicherung dieser Genvariation bei langlebigen Amerikanern mit japanischer Herkunft (95 Jahre und älter) vorschlug.

„Solch ein Ergebnis hat jedoch nur wissenschaftlichen Wert, wenn es in einer unabhängigen Studienpopulation bestätigt wird“, erklärt Almut Nebel, wissenschaftliche Leiterin der Kieler Forschungsgruppe „Gesundes Altern“.

Für den Zusammenhang zwischen FOXO3A und Langlebigkeit habe man jetzt alle Zweifel ausgeräumten können. Auch französische Wissenschaftler in Paris waren zu diesem Schluss gekommen. „Dieser Befund ist von besonderer Bedeutung, da Japaner und Europäer genetisch relativ unterschiedlich sind. Jetzt können wir davon ausgehen, dass dieses Gen für das Erreichen eines hohen Alters wahrscheinlich weltweit eine Rolle spielt“, so Nebel.

FOXO3A ist für die genetische Altersforschung von großem Interesse, seit es in den 90er-Jahren in Wurm und Fliege als altersrelevant beschrieben wurde. Aufgrund dieser Erkenntnisse beschäftigt sich die Kieler Forschungsgruppe am Institut für Klinische Molekularbiologie schon seit längerem mit den menschlichen Varianten des Gens.

Die Studie erscheint in dieser Woche online im Wissenschaftsjournal PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences USA). © sc/

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